Kreislaufwirtschaft: Beispiel „De Kringwinkel“

Ein gelungenes Beispiel für Kreislaufwirtschaft liefert das in Belgien etablierte System „De Kringwinkel“. Bei De Kringwinkel werden Güter wie Freizeitartikel, Kleidung und Haushalts- oder Elektronikartikel gesammelt, aufbereitet und in den dazugehörigen Läden verkauft. Es genügt ein Anruf, und die Mitarbeiter holen die Dinge ab, reparieren sie und verkaufen sie günstig. Im Jahr sammeln die Fahrer*innen so 74 000 t Ware ein. 43% davon sind absolut in Ordnung und können direkt weiterverkauft werden, 34% müssen zunächst repariert werden und der Rest wird entsorgt. Die Initiative umfasste 2015 bereits 125 Läden in ganz Flandern, hinzu kamen noch gut 30 größere Zentren. Dabei richtet sich das Angebot von De Kringwinkel nicht ausschließlich an einkommensschwache Menschen, sondern die „Re-Use“-Läden sind auch bei der Mittelschicht durch ihre Preise und die systematische Ressourcenschonung beliebt.

Das System zeigt nicht nur, wie Kreislaufwirtschaft im großen Stil funktionieren kann, sondern schafft nebenbei auch noch wichtige Arbeitsplätze. Auch die Regierung erkannte das Potenzial und verlangte Standards per Gesetz: Im Jahr 2015 sollte jeder Bürger Flanderns fünf Kilogramm an wiederverwertbaren Waren pro Jahr kaufen. Ein Wert, den die Läden in etwa erreichen. Für das Jahr 2022 soll diese Zielmarke für Second-Hand-Käufe nochmal angehoben werden.

 

Tipps: So integrierst du den Gedanken der Kreislaufwirtschaft in deinen Alltag

Reparieren statt wegwerfen: Verwende deine Sachen so lange wie möglich. Und falls etwas kaputt gehen sollte, kannst du einiges auch leicht selbst reparieren. Wird es schwieriger, helfen dir Initiativen wie Repair Cafés oder auch Website wie iFixit.

Weiterverwenden:  Verpackungen oder ausrangierte Dinge können noch einen ganz anderen Nutzen haben. Viele Dinge sind einfach zu schade, um sie in den Müll zu werfen und können durch Upcycling-Ideen einen neuen Sinn bekommen.

Leihen oder gebraucht kaufen: Nicht immer musst du ein Produkt selbst kaufen, viele Gebrauchsgegenstände kannst du auch bei Freunden oder der Bibliothek der Dinge in deiner Stadt ausleihen. Und falls dies nicht in Frage kommt: mittlerweile kannst du fast alle Dinge auch gebraucht kaufen, entweder bei Flohmärkten oder Gebrauchtwarenläden in deiner Umgebung, oder auch bei Online-Plattformen für Second Hand.

Recycling: Wenn du Müll richtig trennst, verhinderst du damit, dass dieser nicht zu recyceln ist. Zum Beispiel gehört Backpapier nicht in die Papiertonne, genauso wenig gehört ein zerbrochenes Weinglas ins Altglas. Auch Elektroschrott muss richtig entsorgt werden.

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